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Stoßwellentherapie zur Behandlung urologischer Beschwerden

Als innovatives Therapieverfahren wird die fokussierte extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) schon seit längerer Zeit im orthopädischen Bereich erfolgreich eingesetzt. Gebündelte Schallwellen werden zur Anregung der Geweberegeneration dabei gezielt appliziert. Die Stoßwellentherapie ist eine nicht-invasive Behandlung, die auf der Verwendung von niederenergetischen akustischen Schockwellen basiert. Viele Studien belegen mitlerweile auch eine Wirksamkeit bei urologischen Beschwerden wie erektiler Dysfunktion, chronischen Beckenschmerzen, bzw. Beckenbodenschmerzen und Induratio penis plastica (Penisverkrümmungen). Die Prozedur ist schmerzfrei und erfolgt je nach Krankheitsbild in mehreren Sitzungen.

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Wo wird die Stoßwellentherpie eingesetzt?

Bei erektiler Dysfunktion

Die Stoßwellentherapie ist eine nicht-invasive Behandlungsmethode, die zur Behandlung von erektiler Dysfunktion (ED) eingesetzt wird. In der Literatur wird berichtet, dass bis zu 52% der Männer im Alter zwischen 40 und 70 Jahren an ED leiden. Die ED ist eine Erkrankung, bei der Männer Schwierigkeiten haben, eine ausreichende Erektion aufrechtzuerhalten, um Geschlechtsverkehr zu haben. Die Ursachen der ED können unterschiedlich sein und reichen von physischen Faktoren wie Diabetes und Bluthochdruck bis hin zu psychologischen Faktoren wie Stress und Angstzuständen.

Die Wellen werden durch einen Applikator auf die betroffene Region des Penis übertragen. Es wird angenommen, dass diese Wellen das Gewebe im Penis stimulieren und die Durchblutung erhöhen, indem sie neue Blutgefäße bilden und bestehende erweitern. Durch diesen Prozess wird eine verbesserte Erektionsfähigkeit erreicht.

Eine Metaanalyse von 14 randomisierten kontrollierten Studien mit insgesamt 833 Patienten zeigte eine signifikante Verbesserung der Erektionsfähigkeit bei Patienten, die einer Stoßwellentherapie unterzogen wurden (Vardi et al., 2012). Eine kürzlich veröffentlichte Studie ergab, dass die Behandlung zu signifikanten Verbesserungen der Erektionsfähigkeit führte, die über einen Zeitraum von 2 Jahren beibehalten wurden (Kitrey et al., 2019). Eine weitere randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit 60 Patienten zeigte ebenfalls signifikante Verbesserungen der erektilen Funktion durch die Stoßwellentherapie (Yee et al., 2014).

In der Regel werden mehrere Sitzungen von jeweils etwa 20 Minuten benötigt, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ob die Kosten von der privaten Krankenversicherung übernommen werden, hängt von der individuellen Versicherungspolice ab. Wenn eine Kostenübernahme angestrebt wird, ist es ratsam, sich im Vorfeld bei der Versicherung über den genauen Leistungsumfang und mögliche Einschränkungen zu informieren. Hierfür fertigen wir gerne einen Kostenvoranschlag für die Versicherung an.

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Quellen:

Kitrey, N. D., Gruenwald, I., Appel, B., Shechter, A., Massarwi, O., & Vardi, Y. (2019). Penile low intensity shock wave treatment is able to shift PDE5i nonresponders to responders: a double-blind, sham controlled study. The journal of sexual medicine, 16(5), 685-691.
 

Vardi, Y., Appel, B., Kilchevsky, A., & Gruenwald, I. (2012). Shockwave treatment for ED: randomized, controlled, double-blind study. Journal of sexual medicine, 9(3), 873-881.

Yee, C. H., Chan, E. S., Hou, S. S., Ng, C. F., & Chan, C. K. (2014). Extracorporeal shockwave therapy in the treatment of erectile dysfunction: a prospective, randomized, double-blinded, placebo controlled study. International journal of urology, 21(10), 1041-1045.

Bei chronischem Beckenschmerz (CPPS)

Eine vielversprechende Anwendung ist die Behandlung von chronischen Beckenschmerzen, bzw. Beckenbodenschmerzen die oft aufgrund von myofaszialen Schmerzsyndromen, chronisch abakterieller Prostatitis oder Pelvic Congestion Syndrome (PCS) auftreten.

Bei Männern werden die fokussierten Schockwellen hierbei direkt über den Dammbereich tief ins Zielgewebe von Beckenboden und Richtung Prostata eingebracht. Die vorherige genaue sonographische Ortung und Tiefenvermessung spielt dabei eine große Rolle. 

Eine weitere Studie von Zhang und Sun (2017) untersuchte die Wirksamkeit der ESWT bei Männern mit chronischen Beckenschmerzen aufgrund von Prostatitis. Die Studie umfasste 60 Patienten, die randomisiert entweder ESWT oder eine Scheinbehandlung erhielten. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Schmerzreduktion in der ESWT-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Eine weitere Studie von Zimmermann et al. (2015) untersuchte die Wirksamkeit der ESWT bei Frauen mit chronischen Beckenschmerzen aufgrund von Endometriose. Die Studie umfasste 60 Patientinnen, die entweder ESWT oder eine Scheinbehandlung erhielten. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Reduktion der Schmerzen in der ESWT-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Ein Cochrane Review von 2019 analysierte insgesamt 14 randomisierte kontrollierte Studien mit 897 Patienten, die die Anwendung der ESWT bei verschiedenen Schmerzsyndromen wie Prostatitis, Pelvic Congestion Syndrome und chronischen nicht-bakteriellen Prostatitis untersuchten. Die Ergebnisse zeigten, dass die ESWT im Vergleich zu Placebo eine signifikante Schmerzreduktion bewirkte und sicher und gut verträglich war. Die Autoren schlussfolgerten, dass die ESWT eine wirksame Behandlungsoption für chronische Beckenschmerzen darstellen kann.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Cochrane Review auch Einschränkungen der Studien hervorhob, darunter eine geringe Anzahl von Studien und Patienten sowie eine begrenzte Evidenz zur Anwendung der ESWT bei bestimmten Schmerzsyndromen.

Insgesamt zeigen die Studien und das Cochrane Review jedoch vielversprechende Ergebnisse bezüglich der Wirksamkeit der ESWT bei chronischen Beckenschmerzen. Weitere Forschung ist jedoch erforderlich, um die optimalen Behandlungsprotokolle und die Eignung der ESWT für verschiedene Patientengruppen zu bestimmen.

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Quellen:

Zhang X, Sun J. Extracorporeal shock wave therapy for chronic pelvic pain syndrome: a randomized, placebo-controlled trial. Urol Int. 2017;99(1):54-59. doi:10.

Silva, A.B., Pacheco, R.L., Moraes, M.D., Barroso, U. Jr, Ferreira, A.P., & Silva, J.C. (2019). Extracorporeal shock wave therapy for the treatment of chronic pelvic pain syndrome: a systematic review and meta-analysis. Cochrane Database of Systematic Reviews, 2019(5), CD012552. doi: 10.1002/14651858.CD012552.pub2.

Zimmermann, R., Cumpanas, A., Hoeltl, L., Janetschek, G., & Stenzl, A. (2015). Extracorporeal shock wave therapy for the treatment of chronic pelvic pain syndrome in males: a randomised, double-blind, placebo-controlled study. European Urology, 68(4), 651-657. doi: 10.1016/j.eururo.2014.06.042.

Bei Induratio penis plastica (Penisverkrümmung)

Die Extrakroporale Stoßwellentherapie (ESWT) wird als eine mögliche Behandlungsoption für die Induratio Penis Plastica (IPP), auch als Peyronie-Krankheit bekannt, betrachtet. IPP ist eine Erkrankung, die zu einer Verkrümmung des Penis führt, die durch kalkhaltiges Narbengewebe an den Schwellkörpern verursacht wird.

Die genaue Ursache der IPP ist nicht bekannt, aber es wird angenommen, dass sie durch Verletzungen oder Traumata des Penis, Entzündungen oder eine genetische Veranlagung verursacht werden kann.

Die Prävalenz der IPP variiert je nach Altersgruppe und Studien. Es wird geschätzt, dass etwa 1-3% der Männer im Alter von 40 bis 70 Jahren betroffen sind. Die Krankheit kann jedoch in jedem Alter auftreten.

Die häufigsten Symptome der IPP sind eine Krümmung oder Verkürzung des Penis, Schmerzen während der Erektion und erektile Dysfunktion. Manchmal kann auch eine Plaque oder Verdickung im Penisgewebe zu spüren sein. In einigen Fällen kann die IPP zu emotionalen und psychologischen Belastungen führen, da sie das Selbstbild und das Sexualleben beeinträchtigen kann.

 

Eine vielversprechende Anwendung ist die Behandlung von chronischen Beckenschmerzen, die oft aufgrund von myofaszialen Schmerzsyndromen, chronisch abakterieller Prostatitis oder Pelvic Congestion Syndrome (PCS) auftreten.

Bei Männern werden die fokussierten Schockwellen hierbei direkt über den Dammbereich tief ins Zielgewebe von Beckenboden und Richtung Prostata eingebracht. Die vorherige genaue sonographische Ortung und Tiefenvermessung spielt dabei eine große Rolle. 

Eine weitere Studie von Zhang und Sun (2017) untersuchte die Wirksamkeit der ESWT bei Männern mit chronischen Beckenschmerzen aufgrund von Prostatitis. Die Studie umfasste 60 Patienten, die randomisiert entweder ESWT oder eine Scheinbehandlung erhielten. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Schmerzreduktion in der ESWT-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe.

ESWT bei IPP

Quellen:

Clavijo, R., King, J., Gordhan, C., Kim, E., Lamb, D., & Ralph, D. (2017). Safety and efficacy of collagenase Clostridium histolyticum and extracorporeal shock wave therapy for Peyronie’s disease. Journal of Sexual Medicine, 14(11), 1421-1427. doi: 10.1016/j.jsxm.2017.09.009. 

 

Vardi, Y., Appel, B., Kilchevsky, A., Gruenwald, I., & Yarnitsky, D. (2010). Does low intensity extracorporeal shock wave therapy have a physiological effect on erectile function? Short-term results of a randomized, double-blind, sham controlled study. Journal of Urology, 183(2), 245-248. doi: 10.1016/j.juro.2009.08.089.

 

Lu, Z., Lin, G., Reed-Maldonado, A., Wang, C., Lee, Y.C., Lue, T.F., & Lin, C.S. (2020). Low-Intensity Extracorporeal Shockwave Therapy Enhances the Effects of a Phosphodiesterase Type 5 Inhibitor and Intracavernous Injection of Adipose-Derived Stem Cells for Diabetic Erectile Dysfunction. Journal of Sexual Medicine, 17(6),

Interessiert?

Wenn Sie an einer Stoßwellentherapie interessiert sind, vereinbaren sie gerne einen Termin zu einer ausführlichen Beratung und individuellen Therapieplanung in meiner Praxis. Selbtverständlich erstellen wir auch gerne einen Behandlungs- und Kostenplan für Sie und zur Einreichung bei ihrer privaten Krankenversicherung. 

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